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Früher oder später werden Sie aufgeben müssen, eine schöne Vergangenheit haben zu wollen.

  • Autorenbild: Kerstin Suppan-Eibinger
    Kerstin Suppan-Eibinger
  • 26. Juni
  • 1 Min. Lesezeit

Dieser Satz ist hart. Und gleichzeitig befreiend.


In meiner Arbeit als psychosoziale Beraterin und Unternehmensberaterin begegne ich häufig Menschen, die – bewusst oder unbewusst – an einer idealisierten Vergangenheit festhalten.An dem, was hätte sein sollen.An der Idee, dass nur eine „heile“ Geschichte ein gutes Leben oder eine erfolgreiche Karriere rechtfertigt.


Viele meiner Klient:innen kommen mit beruflichen Narben zu mir:

  • Eine Führungskraft, die nie gesehen hat, was wirklich geleistet wurde.

  • Entscheidungen, die mehr mit Macht als mit Fairness zu tun hatten.

  • Projekte, in die Herzblut floss – und doch ohne Anerkennung endeten.


Das schmerzt. Und bleibt oft lange spürbar.Denn wir alle wünschen uns eine Vergangenheit, die stimmig, gerecht, „schön“ ist.Besonders im Beruf, wo so viel Identität, Engagement und Stolz drinsteckt.


Doch: Früher oder später werden wir aufgeben müssen, uns eine ideale Vergangenheit zurechtzuwünschen. Nicht, weil die Gefühle falsch wären – sondern weil sie uns binden. An das, was nicht mehr zu ändern ist.


Entwicklung geschieht, wenn wir den Blick nach vorn richten:

  • Wenn wir aufhören, uns selbst dafür zu verurteilen, dass wir geblieben sind.

  • Wenn wir beginnen, berufliche Selbstachtung wieder aufzubauen.

  • Wenn wir Verantwortung für das Jetzt übernehmen – nicht für das, was andere damals versäumt haben.


Vergangenheit akzeptieren heißt nicht, sie gutzuheißen. Es heißt, die eigene Zukunft nicht länger davon bestimmen zu lassen.



 
 
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