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Die Gig Economy und der Fachkräftemangel: Lösung oder Symptom eines größeren Problems?

  • Autorenbild: Teresa Eibinger
    Teresa Eibinger
  • 11. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

In den letzten Jahren hat die Gig Economy für einiges Aufsehen gesorgt – als Wunderwaffe gegen den Fachkräftemangel, als Paradies für Flexibilität und als Sprungbrett für die Karriere. Aber ist sie wirklich die Antwort, auf die wir gewartet haben? 



Wir alle kennen die Story: Die Gig Economy – getrieben von Plattformen wie Uber, Fiverr oder Upwork – bietet kurzfristige, projektbasierte Arbeitsverhältnisse, die den klassischen 9-to-5-Job in Frage stellen. Eine Lösung für alle Beteiligten? Ja, aber… wie immer gibt es auch hier zwei Seiten.



Fachkräftemangel: Ein Feuer, das sich nicht durch Gig-Worker löschen lässt


Ja, die Gig Economy mag kurzfristig Entlastung bieten. Aber ist es wirklich die Lösung?



Woran liegt der Mangel wirklich?


➡ Fachkräfte wachsen nicht auf Bäumen: Fachkräfte, insbesondere in hochqualifizierten Bereichen, brauchen Zeit. Ein schneller Gig-Einsatz hier und da mag die Lücke kurzzeitig schließen, aber er baut keine langfristige Expertise auf. Unternehmen brauchen Mitarbeitende, die die DNA der Firma kennen und die Vision vorantreiben.


➡ Weiterbildung, bitte! Der Fachkräftemangel ist nicht nur ein Rekrutierungsproblem, sondern auch eines der Weiterbildung. Viele Unternehmen investieren zu wenig in die Qualifizierung. Der Einsatz von Gig-Arbeitern kann hier als „Pflaster“ dienen.



Flexibilität: Freiheit oder Abhängigkeit?


Auf den ersten Blick klingt die Gig Economy nach Freiheit. Doch was oft wie ein Traumjob erscheint, hat auch seine Schattenseiten. Die Freiheit kommt oft mit einem unsichtbaren Preis: keine soziale Absicherung, keine Altersvorsorge, kein Kündigungsschutz. Fachkräfte mögen Flexibilität schätzen, aber sie wollen auch Sicherheit. 



Die Gig Economy als Talentpool: Eine langfristige Perspektive?


Die Gig Economy kann sicherlich als „Talentpool“ betrachtet werden – ein Experimentierfeld, in dem Unternehmen und Freelancer voneinander lernen und profitieren. Die Gefahr besteht, dass wir zu kurzfristig denken und die Gig Economy das Symptom eines größeren Problems verdeckt: der fehlenden langfristigen Investition in die Belegschaft.



Langfristige Strategien für die Talentbindung:


➡ Employer Branding und Arbeitskultur: Wer die besten Talente langfristig halten möchte, muss sich als Arbeitgeber der Zukunft positionieren – nicht als „Projektbörse“ für Freelancer.


➡ Wertschätzung und Weiterentwicklung: Die Generation Z und Millennials verlangen mehr als nur Flexibilität. Sie wollen sich entwickeln, dazulernen und einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. 


➡ Hybride Arbeitsmodelle: Die Lösung liegt vielleicht nicht in der totalen Flexibilität der Gig Economy oder der klassischen Vollzeitstelle. Ein hybrides Modell, das die Vorteile beider Welten verbindet könnte die Zukunft der Arbeit prägen.



Fazit: Gig Economy als Chance – aber nicht als alleinige Lösung.



 
 
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